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Künstlerlexikon der Antike  

Biographien zu mehr als 4.000 Künstlern der Antike, herausgegeben von Rainer Vollkommer

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Künstlerlexikon der Antike

Künstlerlexikon der Antike

Rainer Vollkommer (Hrsg)

K.G. Saur, München Leipzig 2004, 2 Bände, 995 Seiten + 60 Seiten Abkürzungen. Gebunden, EUR 449. ISBN 3-598-11412-5 / ASIN 3598114125.

 

Wer sollte das Künstlerlexikon der Antike besitzen? Jeder, der sich für antike Kultur interessiert: Antiquare, Altphilologen, Archäologen, Galeristen, Historiker, Kunsthändler, Kunsthistoriker, Kunstlehrer, Kunstsammler, Museen und alle an der Geschichte antiker Kunst und ihrer Künstler Interessierte.

Was beinhaltet das Künstlerlexikon? Wie ist es aufgebaut?

Inhalt:  Biographien zu mehr als 4.000 Künstlern der Antike, die zwischen 2650 v. Chr und 750 n. Chr. im gesamten Mittelmeergebiet, in Nordwest-, Mittel- und Südosteuropa, im Schwarzmeerraum, im Vorderen und Mittleren Orient bis zum Indus arbeiteten. Von Aa, einem Architekten, der von 2119 bis 1794/93 v. Chr. in Ägypten lebte, bis Zotikos, einem griechischen Steinmetz, der sich in der Spätantike in Jordanien auf einer Marmorplatte verewigte. Die Biographien spiegeln das reiche künstlerische Schaffen der Antike wider - beschrieben werden gigantische Statuen ebenso wie kleinste Gefäße - antike Kunst, geschaffen in Holz, Ton, Marmor, Gold, Silber, Stein oder Stoff auf den Gebieten Architektur, Malerei, Plastik, Vasen, Mosaiken, Bronzen, Terrakotten etc. Die Beiträge geben Einblick in die gesamte Bandbreite aus 3000 Jahren antiken Kunstschaffens.

 

Venus von Milos: griechische Statue Aphrodite von Melos im Louvre, ParisStruktur:  Jede Biographie ist nach dem selben Muster aufgebaut: Auf den Namen des Künstlers mit all seinen Nebenformen, unter denen er bekannt war bzw. geführt wurde - bei Griechen auch in griechischen Lettern - folgen Hinweise auf Ort, Schaffenszeit und Verweise auf eventuelle verwandtschaftliche und/oder künstlerische Beziehungen. Nach den Angaben über den Arbeitsbereich und Spezialisierungen werden die Werke ausführlich behandelt mit Hinweisen auf eventuelle Schriften des Künstlers. Zum Schluss, mitunter auch bei einzelnen Thesen, folgen Literaturangaben. Last not least wird der Autor vermerkt, woraus sich u. U. Schlüsse auf die Tendenz in der Interpretation der jeweiligen Kunstobjekte ziehen lassen können.

Stil:  Angemessen. Die oft überlangen Literaturverzeichnisse hindern mitunter den Lesefluss, sind jedoch für das Quellenstudium unumgänglich. Ein sehr ausführliches Abkürzungsverzeichnis hilft dem, der normalerweise keine Fachliteratur zur Antike liest.

 

Kritik & Fazit zum Lexikon antiker Künstler

Kritik:  Herausgeber Dr. Rainer Vollkommer, Leiter des Landesmuseums für Vorgeschichte in Dresden, konnte während seiner Lehrtätigkeiten an den Universitäten Freiburg und Leipzig 165 Wissenschaftler aus 24 Ländern als Fach-Autoren für das Künstlerlexikon der Antike gewinnen - allein das ist eine exzellente Leistung. Der Archäologin Doris Vollkommer-Glökler ist es gelungen, die in dieser Fülle noch nie vorgelegten Informationen redaktionell so zu begleiten, dass vor allem auch die mitunter konträgen Auffassungen der diversen Archäologen und Kunsthistoriker zum Ausdruck kommen; Nicht-Insider vermissen genauere Angaben zu den Autoren. 

 

Zu wünschen bleiben zwei Dinge: Die Lust auf Abbildungen des Gelesenen zu befriedigen und - wie beim AKL Allgemeines Künstlerlexikon des Verlags K. G. Saur - der Zugriff auf einzelne Biographien per Genios-Datenbank und Pay per View. So dass auch ein junger Sammler, der sich die teure 2-bändige Ausgabe noch nicht zulegen will, an die Informationen kommt, die ihn interessieren. Und bekanntlich macht gerade bei einem Lexikon der einmalige Zugriff Hunger auf mehr. Auch wäre ein Wörterbuch hilfreich, das demjenigen, der kein Altgriechisch in der Schule paukte und kein Oberseminar in Archäologie belegte, Begriffe wie Ostrakon oder Toreut übersetzt.

 

Fazit:  Das Künstlerlexikon der Antike ist dem Antiken-Freund, Sammler und Kultur-Interessierten zu empfehlen, der einmal die Menschen und ihr Umfeld entdecken möchte, die einst griechische Vasen, römische Statuen oder ägyptische Juwelen schufen. Ein Muss für jedes Museum mit Antiken-Sammlung, jeden Antiken-Händler, jede Antiken-Bibliothek, jeden Kunst-Historiker, jeden Archäologen, der sich mit europäischer und/oder vorder-asiatischer Kunst beschäftigt.

Autor: Gerda v. Radetzky, Webseiten-Texter für Sucher-freundliche und Suchmaschinen-relevante Web-Texte.

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